Spoiler-Interview mit Gosho Aoyama über den Boss der Organisation
Nachdem in Kapitel 1008 scheinbar die Identität vom Boss der Schwarzen Organisation enthüllt wurde, legte Gosho Aoyama mit einem Interview nach und verriet noch einige Details.
Das Interview erschien in der Weekly Shōnen Sunday #3-4 vom 13. Dezember zusammen mit Kapitel 1008 und wurde von einem Mitarbeiter der Sunday mit Gosho Aoyama geführt. Ein besonderer Dank für diesen Artikel gebührt Spimer vom DCTP-Forum, der uns erlaubt hat, dessen englische Übersetzung als Grundlage für diesen Artikel zu nehmen und der uns mit Rat bezüglichen des japanischen Originals geholfen hat.
Hinweis: Innerhalb des Interviews sind einige Stellen mit „####“ oder sogar einen „Piep“ zensiert. Dies wurde nicht von uns vorgenommen, sondern entspricht dem japanischen Original. Zudem: die Übersetzung ins Deutsche aus dem Japanischen kann merkwürdig klingen, vor allem wenn es sich um Alltagssprache handelt. Außerdem haben wir an einigen Stellen Fragen und Antworten übersprungen, die nichts mit Detektiv Conan oder Gosho Aoyamas Arbeits- oder Gesundheitsstatus zu tun haben.
30. November 2017, Haus von Gosho Aoyama:
„In der Shōnen Sunday Doppelnummer 3-4 wurde endlich die Identität von ‚Anokata‘ etabliert. Ich habe Gosho Aoyama direkt zu seinem geistigen Zustand befragt, jetzt wo er eine Auszeit von der Veröffentlichung des Manga im wöchentlichen Magazin nimmt und daran arbeitet, die Storyboards für den 22. Film zu überprüfen.“
Interviewer: „Heute wurde „Anokata“ endlich identitfiziert, also wollte ich Sie über einige Dinge befragen, die alle Leser gerne wissen möchten.“
Aoyama: „Natürlich, natürlich.“ (lacht)
Interviewer: „Die schlechten Fragen werden bitte unkenntlich gemacht. Übrigens, am selben Tag [wie die Veröffentlichung dieses Interviews] wird das Video veröffentlich, dass ich aufgenommen habe.“ (Anmerkung von ConanNews: Ein Behind the Scenes Video von Gosho Aoyama, der die Doppelseite aus Kapitel 1008 zeichnet, veröffentlicht exklusiv in der Handy-App von der Sunday in Japan.)
Aoyama: „Ach, ist das so? (lacht) Okay.“
Interviewer: „Das Wichtigste zuerst, wir haben auch in dem Video gefragt, aber können wir etwas über Ihren aktuellen geistigen Zustand erfahren?“
Aoyama: „Oh, naja… ich wusste ja, dass ich es irgendwann verraten müsste. Ich dachte, dass ich es vielleicht ein bisschen überhastet mache, aber gleichzeitig dachte ich mir, dass es keine schlechte Idee war… viele Fans haben gesagt, „Es ist ##“, seit dem Anagramm-Hinweis (Band 90, Fall 2) und andere Fans haben mich in den Neujahr-Postkarten gefragt, „Ist es ##?“. Ich hatte den verantwortlichen Redakteur gefragt, „Kann ich denen sagen, dass sie ins Schwarze getroffen haben?“, aber ich wurde gestoppt, mit der Begründung, „Nein, dass verrät ein bisschen zu viel…“ (lacht). Ah, dieser Teil muss im Interview drin sein (lacht). Andere Fans haben in den Neujahrs-Postkarten die Identität der „Kleinen Schwester außerhalb des Territoriums“ zu einem sehr frühen Zeitpunkt richtig erraten und denen hab ich geantwortet, „Du hast es erfasst, aber bitte behalte das für dich (lacht)“, aber die Fragen über ## hab ich alle ignoriert.“
Interviewer: „Wann haben Sie entschieden, dass „####“ der Boss ist?“
Aoyama: „Oh, hm… unabänderlich habe ich es in Band 30 entschieden. Weil er [der Boss] in Band 30 auftaucht. Der muss als Boss auftauchen (lacht). Hab ich mir jedenfalls so vorgestellt…“
Interviewer: „Im Internet gab es viele Vermutungen über „Anokata“.“
Aoyama: „Verstehe.“
Interviewer: „‚“Ist es Yusaku?“, „Ist es Mitsuhiko?“, zum Beispiel.“
Aoyama: „Was?! Nein (lacht). Das ist komplett falsch. Piep (lacht). Aber es gab andere Fans, die es erraten haben, aber damit war ja zu rechnen.“
Interviewer: „Ich hätte gedacht, dass der verantwortliche Redakteur zu Zeiten von Band 30 extra darüber informiert wird…“
Aoyama: „Aha? Wer war denn damals der verantwortliche Redakteur…?“
Interviewer: „Es war der 4. Redakteur. Übrigens, zum ersten Mal ist der Begriff „Anokata“ in der einen Szene in Band 24 aufgetaucht, wo Gin sagt, „Das ist ein direkter Befehl von dieser Person/Anokata“. Hatten Sie damals schon beschlossen, „Die Organisation hat einen Boss“?“
Aoyama: „Um ehrlich zu sein, diesen Umstand hatte ich bereits seit Band 1 entschieden (lacht). Aber, dass der Boss (piep) ist, dass hatte ich seit Band 24 entschieden, glaube ich. Aber, in Wahrheit ist es (piep). (lacht)“
Interviewer: „In dem Video haben sie gesagt, dass ## noch ein paar Geheimnisse hat, aber…“
Aoyama: „Davon hat diese Person noch Unmengen (lacht). Weil (piep) ist vom Boss (piep), also waren sie (piep piep) und sie sind (piep). Diesen ganzen Teil müssen Sie mit einem „Piep“ versehen (lacht).“
Interviewer: „Selbstverständlich (lacht).“
Aoyama: „Das macht ziemlich Spaß (lacht). Oh, er sagt etwas Spektakuläres! (lacht)“
Interviewer: „Davon kommen ab jetzt wohl einige, ja. Übrigens, seit Sie entschieden haben, dass es ## ist, gab es einige Hinweise im Manga. Ist „Nanatsu no Ko“ der erste Hinweis, wie ich es mir gedacht habe?“
Aoyama: „Stimmt; naja, „Nanatsu no Ko“ handelt von Krähen, also…“
Interviewer: „Außerdem, ist der Name stark verbunden mit dem richtigen Namen der Schwarzen Organisation… haben Sie in einem Interview mal gesagt… diese Information hatte ich gefunden… aber die Quelle dafür ist unklar (schwitzt).“
Aoyama: „Was sagen Sie da? Gab es da mal so eine Information…? Der Name der Organsation? Hab ich das gesagt…?“
Interviewer: „Haben Sie sich bezüglich des Namens der Organisation festgelegt?“
Aoyama: „Ja, (piep piep) ist (piep).“
Interviewer: „Fantastisch…“
Aoyama: „Ja, schon, aber der Name vom Boss…? Ich finde nicht, dass der übermäßig damit verbunden ist…“
Interviewer: „Übrigens, im Internet gab es noch andere Theorien, zum Beispiel „Ist es doch Professor Agasa?“ oder „Ist es James Black vom FBI?“…“
Aoyama: „Diese Theorien sind komplett falsch (lacht).“
Interviewer: „Sie haben Agasa in der Vergangenheit offiziell ausgeschlossen, aber manche sagen, dass die Geschichte so nicht schön ist…“
Aoyama: „Das es schön wäre, das es nicht interessant wäre… wäre das der Fall, dann wären all die schönen Fälle mit Professor Agasa umsonst gewesen. Aber, schauen Sie mal… als Conan Vermouth konfrontiert hat, hat Agasa sich um Shinichi gesorgt und ist sofort mit seinem Käfer zu Vermouths Wagen gerast (lacht). Diese Szene hatte ich mit der Intention gezeichnet, dass der Professor nicht der Boss ist, aber…“
Interviewer: „Stimmt.“
Aoyama: „Aber trotzdem haben Leute weiterhin gesagt, „Er ist der Boss“ (lacht).“
Interviewer: „Außerdem sollte ## im Manga eigentlich tot sein, aber…“
Aoyama: „Ja, stimmt… darüber kann ich nicht sprechen (lacht). Alles zu seiner Zeit…“
Interviewer: „Natürlich. Von dem was Sie mir erzählt haben, wird die Geschichte von jetzt an ziemlich gewaltig…“
Aoyama: „Naja, selbst wenn der Name des Bosses offenbart worden ist, gibt es trotzdem noch eine Menge Mysterien in Conan (lacht).
[…]
Interviewer: „Die Identität von Rum und dessen Aktionen stehen in diesem Kapitel [1008] auch im Vordergrund. Rum hat Amuro kontaktiert und das ist schon eine ziemlich große Sache…“
Aoyama: „In der Tat (lacht). Das ist eine ziemlich plötzliche Storywendung.“
[…]
Interviewer: „Wie ich sehe, sind die Film-Keyframes so gut wie immer, wenn nicht sogar besser…“
Aoyama: „Oh, ja! Ich habe daran mit all meiner Kraft gearbeitet! Übrigens, im Finale vom nächsten Film… Amuro sagt etwas zu Conan, dass Conan mit „Häh?!“ antworten lässt, dass sollte man also nicht verpassen (lacht). Fans von Amuro müssen darauf wirklich gespannt sein. Das können sie im Interview stehen lassen, ich hab auch Takayama-san davon erzählt (lacht). Das es diese Dialogzeile von Conan gibt, meine ich (lacht). Und sie hat sofort, „Alles klar“, gesagt (lacht).
Interviewer: „(lacht) Verstanden. Also kann ich sagen, dass Ihre Botschaft an die Fans ist, dass der Manga und die Filme weitergehen werden.“
Aoyama: „In der Tat, momentan ruhe ich mich aus und lade meine Batterien wieder auf.“
Interviewer: „Das sollte man wohl eher sagen, wenn man gerade in Top-Form ist…“
Aoyama: „Stimmt. Ich muss vielleicht aufhören, an Arbeitstagen nur drei Stunden zu schlafen (lacht). Also wird das Tempo vielleicht etwas reduziert, bis ich herausfinde wie „das alles“ jetzt funktioniert; bittet wartet bis dahin auf mich (lacht).“
Oh, ein interessantes Interview!
Mich überrascht es, dass Aoyama einigen Fans tatsächlich ihre Vermutungen bestätigt hat bzw. zumindest daran dachte, es zu tun! Das ist äußerst ungewöhnlich, aber es gefällt mir irgendwie. Aber natürlich sollte man so etwas nicht immer tun 😉
Habe ich es richtig verstanden, dass die Identität des Bosses sich ab Band 24/30 geändert hat? Wenn ja, würde ich ja gerne wissen, wer sonst noch als Boss infrage kam 😉 So oder so hat Aoyama aber verhältnismäßig früh den offiziellen Boss festgelegt, was ich gut finde; zwar wäre es noch besser gewesen, wenn der Boss von Anfang an festgestanden und sich nie geändert hätte, aber das ist immer noch besser, als sich quasi alle zehn Bände einen neuen Boss zu überlegen. Von daher: Ich bin zufrieden 🙂
(Auch wenn Professor Agasa als Boss echt episch gewesen wäre.)
Ne, das ist eher so gemeint, dass er sich die Person zuerst in Band 24 definiert vorgestellt hat und den dann so in Band 30 eingebaut und sich festgelegt hat. Das Konzept eines Boss ist natürlich älter.
Das beste ist wenn man dieses Interview laut vorliest und das piep ausspricht. Ziemlich lustig das kann ich euch sagen 😀
Ja, absolut unerwartet. Boss bekannt, einfach so. Die wenigsten haben es geblickt.
Was mir gerade aufgefallen ist:
In Fall 274 in dem das Anagram vorkam, in Fall 275, in Fall 276 und in Fall 277, also vier aufeinanderfolgenden Fällen spielt etwas eine Rolle was vor 17 Jahren passiert ist.
Und was ist vor 17 Jahren (Echtzeit) passiert? Band 30 mit dem ersten Auftritt von Renja Karasuma erscheint.
Noch offensichtlicher kann man es ja fast nicht machen.
@Naboo
„Und was ist vor 17 Jahren (Echtzeit) passiert? Band 30 mit dem ersten Auftritt von Renja Karasuma erscheint.“
Äh, fast, aber nein. Der Karasuma-Fall kam 2000, die Fälle 274, 275 und 276 (277 hatte nicht wirklich aktiv damit zu tun) kamen im Jahr 2016 raus. Also sind es in Echtzeit nur 16 Jahre. Oder du meinst es so, dass jetzt die Auflösung von Karasuma 17 Jahre danach passiert, aber ein Hinweis ist das ja nicht wirklich.
@Lasse K.
Ich gaube da muss man den ganzen Arc in seiner Gesamtheit betrachten. Für den Fall ist es auf jeden Fall unereblich, ob es 10, 15 oder 20 Jahre in der Vergangenheit liegt. Das jetzt die Enthüllung im letzen Kapitel 2017 kam, war definitiv auch lange geplant.
Ich bezweifle, dass das ein Zufall ist. Ayoma wird sich da irgendwas dabei gedacht haben.
Naja, Gosho wollte Akai = Subaru auch schon so ca. 2010 auflösen, aber dann wurde es doch erst 2014, die Zeitplanung innerhalb kann sehr flexibel sein; ob das so mit dem letzten Kapitel von 2017 von langer Hand geplant war oder ob es eigentlich schon 2016 passieren sollte oder ob es 2018 passieren und Gosho es wegen der langen Pause als Cliffhanger noch in 1008 reingequetscht hat, lässt sich aktuell schwer einschätzen; letztendlich müssen wir noch darauf warten, was Gosho später mal in einem Interview über diese Zeit verrät.
Also um ganz ehrlich zu sein, war es die beste Lösung, die Gosho hätte tun können. Ich muss ehrlich sagen, dass ich Conan von Beginn an geschaut habe, aber eine Weile Pause machte, weil die Story zu verworren war, durch die ganzen Filler. Deshalb habe ich nicht gewusst, dass eine Person namens „Renya Karasuma“ existiert.
Aber mal ehrlich … wenn man all die Hinweise geblickt hat, MUSSTE man auf den Boss kommen. Die Krähen, das Lied usw. Besonders die englischen Leser MUSSTEN sofort auf die Lösung kommen, da in der englischen Ausgabe von Band 30 von der „Crow Association“ – dem Krähen-Verbund oder Krähen Organisation die Rede war. Einfach gehts eigtl. nicht.
Karasuma als Boss ! Einfach nur wow für mich. Klar wäre es schockierender gewesen, wenn es jmd. aus Conans Umfeld gewesen wäre, aber durch den Umstand, dass ein Schreckgespenst, das eigtl. tot sein müsste, der Boss ist, verleiht es dem Manga bzw. der Story eine ganz ganz dunkle und mysteriöse Wendung.
Ich bin natürlich auch auf die Auflösung gespannt, wie der Boss aussieht, ob er verjüngt wurde usw.