Großes Detektiv Conan-Interview mit Egmont Manga
Wir haben uns auf der Leipziger Buchmesse bzw. Manga-Comic-Con 2017 mit Steffen Hautog von Egmont Manga zusammengesetzt und ein Interview mit dem geführt, der für die deutschen Manga von Detektiv Conan verantwortlich ist!
Der Publisher, welcher seit 2001 den regulären Manga von Detektiv Conan im deutschsprachigen Raum veröffentlicht, ist Egmont Manga. Von 2005 bis 2008 gab es zusätzlich 18 Bände der Short Stories. Seit 2011 sind bisher acht Sonderbände bei uns erschienen – drei davon weltexklusiv. Auch für weitere Veröffentlichungen rund um Detektiv Conan in Buchform zeichnet sich der Verlag verantwortlich. Heute veröffentlichen wir unser exklusives Interview mit Steffen Hautog, das wir in Leipzig geführt haben. Viel Spaß beim Lesen der spannenden Fragen und Antworten! 🙂
Das Interview mit Steffen Hautog von Egmont Manga
Kevin von ConanNews.org: Hallo, Steffen. Wie geht es deinen Katzen?
Steffen Hautog von Egmont Manga: (Lachen) Die gibt es so leider nicht mehr! Die Katzen-Mama namens „Cowboystiefel“ bekam Junge, auf die wir später noch einmal zu sprechen kommen. Diese haben wir jedoch weggeben und mittlerweile ist auch Cowboystiefel verstorben.
Kevin: Das tut mir sehr leid. Jetzt wollen wir das Interview jedoch förmlich beginnen: Schönen guten Tag und vielen Dank fürs Zeitnehmen. Bitte erzählen Sie unseren Lesern doch ein wenig über sich und ihre Arbeit bei Egmont Manga.
Steffen Hautog: Mein Name ist Steffen Hautog. Ich betreue viele verschiedene Manga-Serien als „verantwortlicher Redakteur“ bei Egmont Manga. Ich bin also unter anderem verantwortlich dafür, dass alles richtig ist (vielsagendes Husten), dass die übersetzten Texte korrekt in die vorher nummerierten Blasen gelangen und dass das Cover schön aussieht. Beispielhaft nenne ich Monster, Blade of the Immortal, Vagabond, Kaito Kid, Kamikaze Kaito Jeanne, Fushigi Yuugi … Auf Messen bin ich dann meist im Verkauf tätig, was sehr erfrischend ist verglichen mit der sonstigen Schreibtischtätigkeit. Es ist schön zu sehen, wie einem die Fans die Mangas quasi aus der Hand reißen und total happy sind. Die Menschen, für die wir das alles machen. Das finde ich einfach großartig!
Kevin: Mit welchen Erwartungen und Zielen ist Egmont Manga dieses Jahr auf der LBM?
Steffen Hautog: Wir wollen abends ordentlich Party machen! (Lachen) Wir möchten gerne unseren Umsatzrekord vom letzten Jahr schlagen und testen, wie unser Programm dieses Jahr ankommt. Und sind ganz gespannt wie unser Jamiko (Japanischer-Mini-Koch-Kontest) ankommt.
Kevin: Dieses Jahr habt ihr keinen Ehrengast mitgebracht. Wie wäre es denn mit einem weiteren Besuch von Gosho Aoyama in Deutschland? Seit 2006 ist viel Zeit vergangen!
Steffen Hautog: Wir haben es tatsächlich zur Leipziger Buchmesse 2016 versucht. Damals wurde uns aus unbekannten Gründen abgesagt. Später kam jedoch heraus, dass er operiert wurde und im Krankenhaus lag (wir berichteten). Sein Besuch in Deutschland 2006 bot sich aber auch an, da wir sein Sportlerherz getroffen haben und im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft zu uns locken konnten. (Lachen) Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir es eines Tages erneut probieren, viel Hoffnung mache ich mir jedoch ehrlich gesagt nicht.
Kevin: Welche Manga-Highlights hat Egmont Manga dieses Jahr zu bieten?
Steffen Hautog: Wir sind tierisch aufgeregt, wie die neue Realverfilmung zu Ghost in the Shell ankommt, zu der wir auch unseren Mangas eine Neuauflage spendiert haben. Diese ist eingeschlagen und verkauft sich bisher sehr gut! Ebenfalls neu startet beispielsweise Dolly Kill Kill, anfangs zum Sonderpreis für nur 3,99 €.
Kevin: Neben Special Black Edition Part 2 und Part 3 erscheint dieses Jahr erstmals und weltexklusiv ein Sonderband zu Heiji Hattori. Sind weitere Sonderbände in Planung?
Steffen Hautog: Ja, auf jeden Fall! Zuerst verrate ich dir den Namen des Heiji-Sonderbandes: Best in the West (wir berichteten vorab). Mir ist zu Ohren gekommen, dass sich das Wort Edition allmählich abnutzen würde (vielsagendes Husten). Bei unserer neusten Umfrage, die Heiji gewann, wurden zwei Alternativen ein bisschen abgeschmettert. Ich finde, dass man den schlafenden Kogoro nicht unversucht lassen sollte (wir berichteten vorab²). Der hat es doch einfach drauf! Der, der die Fälle im Schlaf löst, da muss man doch irgendwie mehr draus machen. Ich finde, da draußen gibt es auch ganz viele Fans von ihm. Ihr wisst es nur noch nicht! (Lachen)
Kevin: Best in the West und Kogoro Mori, also! Wie sieht es diesbezüglich mit den Anime Film Comics oder auch mit den 2008 nach 18 Bänden abgebrochenen Short Stories aus?
Steffen Hautog: Die Short Stories wurden damals abgebrochen, weil sie so schlecht liefen. Und so gerne ich sie eigentlich reaktivieren würde, so ist es doch sehr unwahrscheinlich, dass das passiert. Mit den Anime Film Comics haben wir einen Versuchsballon gestartet, mit Farbe zu einem echt guten Preis. Letzten Endes hat sich jedoch gezeigt, dass dann eher die Filme gekauft werden und man diesen dann nicht noch ein weiteres Mal in Buchform erwirbt.
Kevin: Die weltexklusiven Sonderbände Shinichi Edition, Shinichi returns und Sherry Edition sind nun schon einige Zeit erhältlich. Ließ sich bei denen besonderes Interesse feststellen?
Steffen Hautog: Die Shinichi-Sonderbände verkaufen sich tiptop! Bei der Sherry Edition hörten wir öfters die Klage, dass die Sherry-Fälle gar nicht so drin sind. Erst in der Redaktionskonferenz wurde dieser Name, den ich nicht so prickelnd fand, festgelegt. Mir schwebten andere Ideen und Ai-Wortspiele vor. Aufgrund der Special Black Edition Part 2, welche ebenfalls viele Fälle um Ai Haibara enthält, wollte ich Dopplungen, etc. vermeiden.
Kevin: Die deutschen Cover der Conan-Mangas bergen Geheimnisse, in die du mich schon vor einigen Jahren eingeweiht hast. Dieses Mal für alle: Was ist das besondere u. a. an Band 82, 85 und 88?
Steffen Hautog: Das Original-Cover von Band 82 zeigt ein kleines Kätzchen. Da habe ich einfach mal unsere damaligen Katzenbabys genommen! Eines von diesen war ebenfalls dreifarbig, aber weil sie alle so putzig waren, habe ich sie einfach alle rauf gepackt. (Lachen) Da wir keine mehr haben, habe ich ihnen ein immerwährendes Denkmal gesetzt. Wir sind meistens übrigens gezwungen eigene Cover-Bilder zu verwenden, da wir oftmals die Rechte an den japanischen Vorlagen nicht erhalten. Es gibt jedoch Ausnahmen, zum Beispiel bei Band 51: Dort ist die Katze von Gosho Aoyama zu sehen! Die haben wir dann natürlich nehmen dürfen. Auch beim bald erscheinenden Band 91 durften wir das Foto des antiken Gemäldes des Nue verwenden. Bei Band 85 habe ich ein Eigengeschoss aus dem Auto angefertigt. Ich dachte mir: „Das kriegst du auch noch irgendwie hin!“ (Lachen)
Kevin: (Lachen) Jetzt muss es raus: Was für ein Auto fährst du?
Steffen Hautog: Das war ein alter Hyundai-Bus. Band 88 zeigt das Schlagzeug des ehemaligen Chefs von Egmont Manga, Georg Tempel. Er hat es freundlicherweise abfotografiert. Band 92 zeigt übrigens eine Strandszene und ich wage zu behaupten, dass die Familie Hautog dieses Jahr einen Strandurlaub machen wird! Da sollte man dann vielleicht mal in den Hintergrund gucken. (Lachen)
Kevin: Kommen wir zur TV-Ausstrahlung und den DVDs: Inwiefern ließ sich dank KAZÉ und ProSieben MAXX eine Steigerung des Interesses an Detektiv Conan bzw. der Verkaufszahlen feststellen?
Steffen Hautog: Ein leichtes Ansteigen ist zu erkennen, ja. Mir fällt jedoch gerade hier auf der Leipziger Buchmesse auf: Fast alle Conan-Mangas sind ausverkauft! Detektiv Conan ist sonst immer die Neuheit, die wir mitnehmen. Das läuft dann auch immer ganz gut. Von Band 90 ist jetzt alles weg! Und ganz viel wird nach Band 1 nachgefragt, auch von kleinen Kindern. Das ist sehr schön und zeigt: Das Fernsehen ist ein Multiplikator.
Kevin: Vielen Dank, Herr Hautog, für dieses Interview. Wir wünschen Ihnen und dem Team von Egmont Manga eine erfolgreiche Buchmesse!
Steffen Hautog: Das ging ja ruckizucki! Vielen lieben Dank.
Schön. Danke! War gut. Ich hoffe das conan. Endlich mal wieder neue Folgen Synchronisiert wird. Liebe grüße.
Cooles Interview!
Ohhh… Böse böse schon etwas über den 92 Band zu erfahren
Wie wärs btw irgendwann mal zu manchen Sonderbänden eine Art „Teil 2“ rauszubringen? So könnte man vielleicht auch ein paar Sachen wie den eventl. etwas verfehlten Inhalt der Sherry-Edition wieder gutmachen. 😀
Vielen Dank für das Interview! Besonders viel Neues hat man zwar nicht erfahren, aber es hat trotzdem Spaß gemacht, es zu lesen. 🙂
Überrsetzer und Fotograf?!
Ich hoffe das wird auch doppelt bezahltxDD
Cooles Intereview.