Review: Detektiv Conan Film 26 „Das schwarze U-Boot“

Detektiv Conan Film 26 „Das schwarze U-Boot“ taucht bei uns am 31. Oktober im Kino auf. Wir konnten den Film vorab reviewen.

Film 26 läuft seit dem 14. April 2023 in den japanischen Kinos und bricht dort alle Serienrekorde. Es ist nach Film 5 „Countdown zum Himmel“, Film 13 „Der nachtschwarze Jäger“ und Film 20 „Der dunkelste Albtraum“ der vierte Film mit der Schwarzen Organisation. Nächsten Monat bringt Crunchyroll den Film in Deutschland, Österreich und der Schweiz ins Kino. Wir bekamen den Film von Crunchyroll und Sony Pictures Entertainment Deutschland vorab zu sehen und dürfen euch heute mit zwei Reviews einen Eindruck davon geben, was euch mit Detektiv Conan – The Movie (26) – Das schwarze U-Boot im Kino erwartet.

Lasses Review zu Film 26

Die Detektiv Conan-Filmreihe und ich, das war in den letzten Jahren eine eher schwierige Beziehung. Besonders nach dem Tiefpunkt, den ausgerechnet der letzte Organisationsfilm „Der dunkelste Albtraum“ für mich dargestellt hat. Dementsprechend war meine Vorfreude auf Film 26 anders als bei vielen anderen Fans nicht wirklich vorhanden. Doch ich muss gestehen: der Film konnte mich positiv überraschen.

Aber der Reihe nach: „Das schwarze U-Boot“ beginnt mit einer Verfolgungsjagd durch Frankfurt am Main, an deren Ende eine Europol-Agentin von Gin ermordet wird. Danach wechseln wir nach Japan, wo Conan, Ran, Kogoro, Agasa und die Detective Boys von Sonoko zu einer Walbeobachtungstour nach Hachijō-jima eingeladen werden, eine Insel vor der Küste von Tokio. Dort soll zufälligerweise bald auch eine hochmoderne Einrichtung von Interpol eröffnet werden, die „Pacific Buoy“. Subaru Okiya aka Shuichi Akai, der Sonokos Einladung belauscht hat, informiert Conan über den Mord in Frankfurt und offenbart ihm, dass ein neues Mitglied der Schwarzen Organisation namens Pinga hinter der Sache gesteckt hat. Statt Walbeobachtung schleicht sich Conan also auf das Schiff, welches Hyoe Kuroda und Ninzaburo Shiratori zur „Pacific Buoy“ bringt.

Kuroda lässt ihn gewähren, und so ist Conan zugegen, als der Direktor der Einrichtung, Yosuke Makino, und seine leitenden Ingenieure Naomi, Grace, Leonhard und Ed die „Pacific Buoy“ aktivieren, wodurch alle Überwachungskameras von Japan und Europol vernetzt werden und überall auf der Welt gleichzeitig per Gesichtserkennung Personen identifiziert werden können. Dank dem von Naomi entwickelten System der altersunabhängigen Identifizierung gelingt das sogar bei Kindern. Doch die Freude über diesen Snowden’schen Albtraum hält nur kurz, denn Bourbon und Vermouth dringen in die Anlage ein und entführen Naomi. Da ihnen von außen ein Schott geöffnet wurde, ist klar, dass sich Pinga als Organisationmaulwurf unter den leitenden Personen der „Pacific Buoy“ befindet. Unterdessen findet die Organisation bei Naomi einen USB-Stick, auf dem sich eine erfolgreiche Identifizierung von Haibara als Sherry befindet.

Gin befiehlt aus Deutschland die Entführung von Haibara, die Wodka und Pinga gegen den Willen von Vermouth, Bourbon und Kir durchziehen. Conan, Ran und Agasa versuchen die Entführung zu verhindern, doch die Organisationsmitglieder entkommen ins Meer. Conan taucht hinterher, wo er das titelgebende schwarze U-Boot sieht und von dessen Wellen zurück an die Küste gespült wird. Die Ziele sind also klar: Haibara retten, Pinga enttarnen und die Schwarze Organisation mit ihrem U-Boot aufhalten.

Wie einige andere Filme der Reihe geht Film 26 eher in die Richtung Thriller als in die Richtung eines klassischen Krimis. Und auch sonst kann man viele Elemente von anderen Conan-Filmen entdecken: Es gibt mit Pinga ein filmexklusives neues Organisationmitglied, wie schon Irish in Film 13 und Curaçao in Film 20. Die Organisation hat ein Gefährt als großes Hindernis, wie schon der Kampfhubschrauber in Film 13 und die Osprey in Film 20. Die Identität eines Charakters und damit auch sein Leben sind in Gefahr, wie schon in Film 5 mit Haibaras Identität, in Film 13 mit Conans Identität und in Film 20 mit Bourbons und Kirs Identitäten.
Doch Film 26 hebt sich von den anderen Filmen ab, indem er wesentlich mehr auf Spannung, Emotionalität und interpersonelles Drama setzt. Dafür wird im Gegenzug auf die für Conan-Filme übliche übertriebene Action zu großen Teilen verzichtet, hier muss kein Riesenrad oder Satellit gestoppt werden.

Dieser Ansatz birgt natürlich auch Schattenseiten. Durch die Reduzierung der Krimi-Elemente sorgen die Reste davon bei der Fallauflösung nur für ein Schulterzucken statt für einen „Aha!“-Moment. Zudem kommt der größere Charakterfokus natürlich nicht jedem Charakter zugute. Kein Wunder, denn der Film ist mit dem harten Kern aus Conan, Ran, Kogoro, Sonoko, Agasa und Detective Boys schon gut gefüllt, doch dazu kommen dann noch die Schwarze Organisation, die Polizei Tokio, die Sicherheitspolizei und das FBI. Viele dieser Charaktere können dann gar nicht mehr als eine einzige Szene bekommen, und selbst Fanlieblinge wie Gin, Akai und Amuro haben viel weniger Screentime, als es ihre Größe auf dem Kinoplakat vermuten ließe. Dafür bekommen Charaktere wie Haibara, Kir, Agasa und Kuroda mehr Zeit und Aufmerksamkeit als bei ihren letzten Leinwandabenteuern. Von den Filmcharakteren bekommt Naomi den größten Fokus, ihre Szenen gemeinsam mit Haibara und Kir sind emotionale Highlights des Films.

Auch die modernen Themen des Films wirken unausgereift. Zwar schmeißt Drehbuchschreiber Takeharu Sakurai mit Begriffen wie Gesichsterkennung, Backdoor, Deepfake und KI um sich; doch außer es dauernd als Büchse der Pandora zu bezeichnen, hat der Film über das dystopische System von Interpol erstaunlich wenig zu sagen. Und wenn dann die modernste Interpol-Einrichtung aller Zeiten von einer nur mit einem Handtuch bekleideten Vermouth per Laptop ferngesteuert wird, ohne dass Interpol dagegen irgendetwas tun könnte, wirkt die ganze Sache fast wie eine Farce.

Doch trotz dieser Kritikpunkte kann der Film mit dem Fokus auf die Charaktere, auf das Drama und auf die Spannung überzeugen und seine Schwächen überspielen. Wie eingangs erwähnt hat mich der Film damit positiv überrascht. Die Conan-Filme der letzten Jahre waren für mich eine Achterbahnfahrt. Nach dem unfassbar furchtbaren Film 20 folgte der sehr gute Film 21. Danach der passable Film 22 und die katastrophalen Filme 23 und 24, bevor es mit Film 25 wieder leicht bergauf ging. Film 26 setzt diesen Trend fort und ist für mich der beste Detektiv Conan-Film seit Film 21, und der beste Organisationsfilm seit Film 5.

Philipps Zweitmeinung zu Film 26

Schwarze Organisation + Ai Haibara = 10 Milliarden Yen. So einfach ist der Franchise-Rekord natürlich nicht zu erklären, aber beides zusammen dürften die ausschlaggebenden Faktoren gewesen sein, dass es diesmal gereicht hat, um die magische Grenze der 10 Milliarden endlich zu knacken!

Bereits im japanischen Kino konnte ich den Film in mein Herz schließen, was sich mit der deutschen Synchronisation keineswegs geändert hat – ganz im Gegenteil: Die bekannten Stammsprecher der Conan-Figuren sorgen eindrucksvoll für das gewisse Extra, das der Film aus inhaltlicher Sicht eigentlich gar nicht mehr gebraucht hätte.
Denn „Das schwarze U-Boot“ wartet wie gewohnt mit einer Menge Spannung und Action auf; auch der Soundtrack und das Ending des Films wissen gekonnt in ihren Bann zu ziehen.

Der bombastische Franchise-Filmrekord kommt also nicht von ungefähr! Wer den Stil der vergangenen Filme kennt und liebt, macht hier garantiert nichts falsch. Einsteigen und abtauchen in die Welt der Schwarzen Organisation! 🖤

„Das schwarze U-Boot“ in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Wer nach unseren Meinungen jetzt Lust hat, den Film im Kino zu sehen, kann das im Rahmen der Crunchyroll Anime Night ab 31. Oktober 2023 in Kinos in Deutschland, Österreich und der Schweiz tun. Der Film ist dort mit deutscher Synchronisation und in einer OmU-Fassung zu sehen. Den Trailer könnt ihr hier sehen.

Vielen herzlichen Dank an Crunchyroll sowie Sony Pictures Entertainment Deutschland dafür, dass ConanNews.org den Film lange im Voraus ansehen und reviewen durfte!

Bilder: © 2023 GOSHO AOYAMA/DETECTIVE CONAN COMMITTEE All Rights Reserved.

10 Gedanken zu „Review: Detektiv Conan Film 26 „Das schwarze U-Boot“

  • 19. September 2023 um 15:01
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    Für mich ganz klar einer der besten Conan Filme, vor allem was die letzten 10 Jahre betrifft.
    Vermutlich weil Gin und Haibara zu meinen absoluten Favoriten gehören. Die Story war mal was ganz anderes und wurde extrem spannend erzählt. Der Film hatte keine Längen, alles hat gepasst und war von Anfang bis Ende ein Genuss.
    Ich kann es kaum erwarten den Film noch einmal mit unseren brillanten Sprechern sehen zu können.
    So sehr ich die japanischen Sprecher mag, Gin klingt auf deutsch einfach 100x mal bedrohlicher und kälter.

  • 19. September 2023 um 15:29
    Permalink

    Am 31. Oktober bin ich auf jedenfall auch dabei. Im German Dub.
    Allen voran weil (von der weiblichen Seite) Ai Haibara auch mein Liebling ist.

  • 19. September 2023 um 18:50
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    Als ich las „beginnt mit einer Verfolgungsjagd durch Frankfurt am Main“ hab ich kurz mal das Datum gecheckt, aber es ist September, also kein Aprilscherz. Puuh XD ist echt ungewohnt Orte aus Deutschland bei Conan zu sehen… Die können einen auf Trab halten echt cool!!
    Danke für die spitzen Review!!

  • 20. September 2023 um 13:23
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    so lange es keinen trailer in deutsch gibt, ich meine nicht den trailer mit Untertitel sondern richtig in deutsch,
    glaube ich es nicht, wie gesagt ein trailer mit Untertitel ist für mich noch lange kein Beweis, und im Kino steht immer noch nichts, ihr könnt ja weiter an den 🎅 glauben 😑

  • 20. September 2023 um 13:26
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    In vielen Kinos ist der Film inzwischen gelistet, und dass du noch immer nicht an eine Synchrofassung glaubst weil der Trailer noch nicht da ist, ist inzwischen nur noch lächerlich. Ich kann dir versichern, der Film wurde uns auf Deutsch gezeigt, die deutsche Synchrofassung existiert und ist gut. Ich habe sie mit meinen eigenen Ohren gehört.

  • 20. September 2023 um 13:30
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    schreiben kann man viel, ich kann auch behaupten, das ich den Erfinder von Detektiv Conan getroffen habe, und er mir eine Kopie vom Film gegeben hat. 😕
    da Lasse K. ja anscheinend alles weiß, weiß er bestimmt auch wann der trailer kommt ❓
    ihr habt den Film schon gesehen, wo ?, wenn das so ist, ist es nicht fair, andere müssen warten, alle sollten gleich behandelt werden, und keine extra Wurst bekommen.

  • 20. September 2023 um 14:09
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    Der Trailer kommt dann, wenn Crunchyroll den Start des Kartenvorverkaufs verkündet. Schaue einfach auf Crunchyroll-News (https://www.crunchyroll.com/de/news), um nichts zu verpassen.

  • 20. September 2023 um 21:14
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    @X
    Es ist ein Ausnahme vorab so etwas sehen zu dürfen. Diese Vorführung wird nur unternehmensintern gezeigt, um zu prüfen, ob alles i.O. ist. Zudem wird auch die FSK den Film Vorweg sehen. Alle die es vorher sehen, müssen eine Art Stillschweigen unterschreiben.

  • 31. Oktober 2023 um 14:53
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    Darauf freue ich mich schon.
    Es geht heute gleich auf ins Kino.
    Ich wünsche allen, die den Film auch heute sehen, viel Vergnügen und einen schönen Abend 🙂

  • 1. November 2023 um 08:45
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    Vielen Dank für das film-Review!
    Genau wie euch hat mir der Film grundsätzlich sehr gut gefallen. Habe Conan das erste mal im Kino gesehen, wirklich ein tolles Erlebnis. Und unsere Synchronsprecher, wie immer ein Highlight. Hoffentlich werden sie für diese Reihe nie auswechselt!!
    Ich würde der Argumentationsreihe noch anfügen, dass Vermouths Rolle in dem Film ist wirklich seltsam ist und meiner Meinung nach auch out of caracter.
    Vermouth ist eine reiche und einflussreiche Schauspielerin. Wieso benötigt sie die Verkleidung einer alten Dame um an einen Coupon zu kommen? Außerdem hasst sie Sherry – sie hat keinen Grund, sie zu „schützen“. Dass sie mit dem Laptop mal eben ganz pacific buy steuert, ist mir ebenso negativ aufgefallen wie euch.
    – Das von Naomi entwickelte Programm soll ja anhand von der anatomischen Schädelstruktur Menschen altersunabhängig identifizieren – warum kann vermouth die Gesetze der Anatomie brechen, wenn sie sich als sherry verkleidet? (Sie kann sich ohne frage gut verkleiden, aber SO gut????) Und hätte die Organisation das nicht mithilfe von pinga zuerst testen können, ob das Programm den wirkungsvollen Verkleidungen von vermouth standhält, da sie mit ihm ja schon einen Spion im Zentrum der pacific buy haben. So hätten sie vielleicht auch unauffälliger ihre Spuren in den überwachten Bereichen löschen können (es war ja auch nach der Entführung von Ai möglich, so direkt die Kameras zu manipulieren) was eins der Ziele der Organisation war. Das macht die Entführung von naomi weniger sinnvoll
    Auch der Mord an Leonhard ist oganisationsuntypisch. Eine kapsel aptx und der „Abschiedsbrief“ in dessen Zimmer wäre viel wirkungsvoller und weniger durchschaubar gewesen.
    Besonders Kir hat mir in diesem Film gut gefallen, die Situation wie sie trotz eigenerer Lebensgefahr immer versucht, die Leute zu retten, wie sie Ai unauffällig Infos über den Weg aus dem u boot zukommen lässt indem sie Wodka ausnutzt – super 😀
    Gin ist mein lieblingscharakter und ich hatte mir viel erhofft auf eine zumindest kurze Konfrontation zwischen ihm und sherry – aber darauf müssen wir wohl noch warten. außerdem fand ich, dass er ein bisschen zu viel rumgeschrien hat (2x „willst du mich/wollt ihr mich verarschen“) für seinen eigentlich kühlen charakter.
    Trotz allem ein guter Conan-Film!

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